16.Kapitel:Auf Entdeckungsreise

Lena, Sara

Img_8162Unsanft landeten wir auf einem riesengroßen Segelschiff.

Als ich mich umsah, erblickte ich aber nur drei meiner Freunde.

Da sah ich Sebi schreiend auf dem Mast sitzen.

Als könnte Lena meine Gedanken lesen, ging sie auf einen Mann zu und fragte: „Ähm, Entschuldigung mein Freund ist auf den Mast geklettert und kommt nicht mehr runter. Könnten sie ihn vielleicht herunterholen?“ Mit freundlicher Stimme antwortete er: „Ja gerne, warte hier, ich komme gleich!“

Als Sebi endlich vor uns stand, jammerte er: „Wieso muss immer ich an den dümmsten Stellen landen?... Aber da oben habe ich Windi 7_Luft_tamara_farbekennengelernt! Er ist jetzt unser Freund!“

„ Hallo Windi! Schön dich kennenzulernen!“, begrüßte ihn Kathi.

Während alle versuchten Windi die Hand zu schütteln, fragte Matthias: „Hey Leute, auf welchem Schiff sind wir eigentlich gelandet?“ Lena antwortete ihm: „Sieht das Schiff nicht aus wie eines von Kolumbus? Vielleicht ist das die Santa Maria! Kommt, lasst uns den Kapitän suchen. Fragen wir ihn!“

Gemeinsam gingen wir zum Bug und fanden den Kapitän am Steuerrad. „Entschuldigung, ist das hier die Santa Maria?“, fragte ich. „Ja!“, antwortete der Kapitän. „Dann müssen sie Christoph Kolumbus sein!“ „Natürlich bin ich das.“, teilte uns der Mann mit.

„Cool!“, flüsterte ich Matthias zu, der mir gleich zunickte. „Leider stecken wir in Schwierigkeiten. Seit Tagen liegen wir in einer Flaute und bald gehen uns die Lebensmittel aus.“

Da kam mir plötzlich eine Idee: Windi! Er sollte mit seinen Freunden gemeinsam das Schiff antreiben.

Gesagt, getan!

Windi7_Luft_tamara_farbe holte seine Freunde her und erklärte ihnen die Notsituation und den Plan.

Dann legten sie los. Sie saugten die Luft ein bis sie riesengroße Ballons waren und dann bliesen sie auf die Segel.

Wir feuerten sie an: „ Eins, zwei, drei!“

Und tatsächlich, es klappte – das Schiff begann sich langsam fortzubewegen.

Img_8127Da hörten wir den Kapitän rufen: „ Land in Sicht!“

Sofort wurden kleine Boote für den Landgang hinuntergelassen.

Vorsichtig kletterten wir hinein und ruderten Richtung Land.

Als wir den Strand erreichten, hörten wir Trommelgeräusche.

Lena, Kathi und ich sprangen rasch aus dem Boot und ließen uns in den Sand fallen, während Sebi und Matthias mithalfen, das Boot an Land zu ziehen.

Vorsichtig sahen wir uns um. Hinter dem Strand begann gleich der Urwald. Da hatte ich das Gefühl, dass uns jemand beobachtete.

Und wirklich – plötzlich verstummte das Trommelgeräusch – die Blätter und Gräser bewegten sich, heraus traten dunkelhäutige, kaum bekleidete Menschen.

Sie kamen direkt auf uns zu. Kathi starrte sie mit offenem Mund an. Lena und ich erschraken und kuschelten uns eng zusammen.

„Kolumbus, was glaubst du wollen sie von uns?“, fragte Sebi.

„Bringt die Geschenke, die wir aus Spanien mitgenommen haben!“, befahl er. Sofort eilten einige Männer zu den Booten und brachten eine Kiste. Sie stellten sie vor Kolumbus in den Sand.

Die Fremden blieben stehen. „Bienvenido, en Samana Cay!“,

sagte ihr Anführer, nahm seine Halskette ab und legte sie vor Kolumbus auf den Boden. Dann kniete er vor ihm nieder und sagte etwas, das keiner verstand.

Sofort öffnete Kolumbus die Kiste und verteilte den Inhalt unter den Eingeborenen.

Lena flüsterte mir zu: „Das ist unser Schatz? Glasperlen, Kämme und kleine Spiegel?“ Die Indianer, wie sie Kolumbus nannte, freuten sich sehr über die mitgebrachten Dinge. Sie probierten alles aus.

Dann nahmen sie uns mit in ihr Dorf und versorgten uns mit Essen. „Lecker, Bratkartoffel, Maiskolben und Fisch!“, schmatzte Sebi. Zögernd kosteten die Seefahrer von allem.

„Na, die sind aber heikel -jetzt hatten sie eh so lange nichts zu essen und da tun sie noch so langsam herum.“, meinte Lena.

„Kannst du dich nicht erinnern, was uns Mrs.Smiley über die Entdeckungsreisen erzählt hat. Für uns sind Kartoffeln, Mais, Tomaten ganz normale Lebensmittel, aber Kolumbus und seine Leute haben sie hier zum ersten Mal gegessen und dann erst zu uns nach Europa mitgenommen “, erklärte Matthias.

„ Du hast recht – wir sind Zeugen einer Erstverkostung!“, sagte Lena.

Ich grinste.

„Battatas, nennen sie die Kartoffeln. Nimm doch eine mit, dann kann sie dein Papa auf euerm Feld anbauen und verkaufen!“, meinte ich.

„Wau, die will dann sicher jeder kaufen!“, rief Sebi aufgeregt. „ Wir brauchen noch einen Namen für sie … Kolumbus Kartoffel!“

Alle waren von der Idee begeistert.

Wir liefen alle auf das nahegelegene Feld und gruben eine Battatas aus, die wir dann vorsichtig in Sebis Kappe legten.

„Wir müssen jetzt nach Hause!“, sagte Lena. Kolumbus verstand unsere Situation. Er schenkte uns zum Abschied einen schönen bunten Papagei, den er auf der Insel gefangen hatte.

Wir gingen an Deck, hielten uns an den Händen und dachten fest an die Bibliothek und schwupp waren wir verschwunden.

Wir landeten neben dem Computer in der Bibliothek.

Rasch schnappten ich das Buch ,, Schiffsmodelle aus aller Zeit“

und rannte mit den anderen zurück in den WE-Raum.

„Na habt ihr das Buch gefunden?“ fragte Mrs. Smiley, als wir den Raum betraten. „Ja“, riefen wir und legten es offen auf den Tisch in die Mitte.

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