13.Kapitel:Im Stift

Andrea, Kathrin, Julia, Ronja

So machten auch wir uns auf den Weg zum Kloster.

Nach fünfstündiger Wanderung erreichten wir unser Ziel. Das Tor war geschlossen. Niemand reagierte auf unser Klopfen.

Während wir noch überlegten, wie wir in das Stift kommen sollten, lehnte sich Matthias erschöpft an der Wand an.

Auf einmal ging eine Geheimtür hinter seinem Rücken auf.

Wir traten ein. Im Kloster war es düster, finster und kalt.

Es dauerte eine Zeit bis sich unsere Augen an die Finsternis gewöhnt hatten.

Zum Glück war uns Flammi 5_Feuer_slavica_farbegefolgt. Er ging jetzt als erster und beleuchtete für uns den Weg.

Vorsichtig schlichen wir eine Wendeltreppe hoch. Vor einer alten Holztür blieben wir stehen.

Durch einen Spalt fiel etwas Licht auf den Boden. Wir hörten eine Stimme jammern: „Was soll ich nur machen? Wie soll ich das Buch nur jemals wiederfinden?“

Leise öffneten wir die Tür und schlichen hinein.

In der Mitte saß ein alter Mönch. Mutig gingen wir auf ihn zu und ich sagte: „ Wir haben vom gestohlenen Buch gehört und wollen ihnen helfen es wiederzufinden.“

Kathrin fragte den erstaunten Mönch: „Wissen sie wie der Dieb aussah? War er dick oder dünn, groß oder klein?“

„Gestohlenes Buch? Ihr glaubt also, dass es gestohlen wurde- aber ich bin mir da nicht so sicher. Ihr müsst wissen, ich bin leider schon etwas vergesslich. Vor zwei Tagen nahm ich das Buch mit in den Hof um darin zu lesen. Dann musste ich zum Tagesgebet in die Kapelle.

Dabei habe ich es auf der Bank beim Brunnen liegenlassen. Als ich zurückkam, sah ich, wie eine kleine, dünne Gestalt von der Bank aufstand und weg eilte. Erst später ist mir aufgefallen, dass das Buch nicht mehr da war. Dafür lag dieses Messer am Boden.“Der Mönch öffnete eine Lade und legte es auf den Tisch.

Sofort beugten wir uns darüber und betrachteten es genau.

Da sagte Matthias: „Das gehört sicher dem, der das Buch genommen hat.“

„Ja, klar!“, rief Sebi. Fast gleichzeitig mit Kathrin und Lena entdeckte ich zwei winzige Buchstaben auf dem Griff: „O.B.“

„Das sind ja die Anfangsbuchstaben von diesem Ritter O-Oliver von Burghausen!“, rief Lena aufgeregt. „Der kann es aber sicher nicht gewesen sein“, stellte Matthias fest. „Warum?“, fragte Lena. „Na ja er ist doch groß und der Mönch hat eine kleine, dünne Gestalt gesehen.“

Da meinte der Mönch: „ Wir beherbergen zur Zeit die zwei Töchter des Burgherrn. Sie kennen sicher die Namen fast aller Burgbewohner .Ich werde sie rufen lassen.“

Kurze Zeit später kamen Andrea und Daniela herbeigeeilt.

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Nachdem ich ihnen kurz erzählt hatte, was wir bis jetzt herausgefunden hatten, wollten sie uns helfen. Sie sagten uns alle Namen mit den Anfangsbuchstaben O.B.:

„ Oskar Berger, Otto Bauer, Oswald Bogen , Olivia Brand, Olga Birk.“

Daniela meinte: „Ich glaube nicht, dass einer von ihnen das Buch genommen hat-sie können ja nicht lesen.“ „Warte Bauer, natürlich das muss es sein!“, rief Andrea. Wir schauten sie fragend an.

„Die an Pest erkrankte Magd heißt Emilie Bauer, sie ist Ottos Schwester“, erklärte Andrea „und ich weiß, dass Mutter Emilie heimlich das Lesen beigebracht hat, damit sie ihr vorlesen kann. Otto hat das Buch nur deswegen genommen, damit seine Schwester darin nach einem Heilmittel gegen die Pest nachlesen kann.“

Der Mönch sagte traurig: „Wir kennen noch kein Heilkraut gegen die Pest. Wir können nur beten.“

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